die "9 Essentials" nach Anat Baniel - Stefanie Betschart

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Feldenkrais für Babys & Kinder

Feldenkrais Methode & Anat Baniel Methode
für Babys und Kinder mit Entwicklungsstörungen


Sehen Sie Sich auch das Video zu den 9 Essentials an.


Worum es geht:
Feldenkrais Methode & ABM fördern die Entwicklung des Gehirns. Um sich zu entwickeln und zu lernen, braucht das Gehirn Informationen.Unsere Aufgabe ist es also, das Gehirn mit Informationen zu versorgen und die Bedingungen zu schaffen, dass es diese verarbeiten kann.

Wie es funktioniert:
Wir vermitteln diese Informationen über Bewegung. Dabei ist entscheidend, WIE wir das Kind bewegen. Wenn Eltern und andere Betreuungspersonen sich folgende Grundsätze aneignen und im Alltag danach handeln, können sie enorm viel zur Förderung des Kindes beitragen:

Die 9 „Essentials“ nach Anat Baniel

Aufmerksamkeit
Mechanische, automatische Bewegungen sind zwar sehr wichtig für unser Funktionieren im Alltag (z.B. Gehen, ein Auto lenken). Mechanische Bewegungen brauchen bereits vorhandene Bewegungsmuster und sie vertiefen diese Muster.  Um neue Muster und damit neue Nervenverbindungen zu schaffen, braucht es aufmerksame Bewegungen. Aufmerksamkeit braucht Zeit.

Langsamkeit
Bei schnellen Bewegungen muss das Gehirn auf bestehende Muster zurückgreifen können. Neues muss langsam sein. Langsamkeit macht das Gehirn aufmerksam, gibt Zeit, die Bewegung zu spüren, zeit, um neue Verknüpfungen im Gehirn zu bilden.

möglichst wenig Kraftaufwand
Je weniger Kraft im Spiel ist, desto feiner die Wahrnehmung und desto angenehmer sind die Bewegungen für das Kind. Wenn das Kind sich wohl fühlt, kann es lernen. Kraft provoziert Widerstand. Ein ganz konkretes Beispiel: Wenn man Muskeln mit Kraft dehnt, ziehen sie sich als Reaktion umso mehr zusammen. Forcieren bringt gar nichts. Wenn mein Plan für das Kind nicht funktioniert, brauche ich einen neuen. S. 5!

Varianten
Kleine Variationen der Bewegungen bewirken neue Nervenverbindungen. Durch Variationen erfährt das Kind Unterschiede. Wahrnehmung und Lernen beruhen auf dem Erkennen von Unterschieden.

flexible Ziele
Vergessen Sie Normen. Jedes Kind, auch mit sog. normaler Entwicklung hat sein eigenes Tempo. Wenn wir Dinge verlangen, die das Kind im Moment nicht kann, registriert das Gehirn nur Misserfolg. Wenn etwas nicht geht, dann ist nichts mit dem Kind falsch, sondern der gewählte Weg entspricht nicht seinen Möglichkeiten. Wenn wir von den momentanen Möglichkeiten ausgehen, diese erweitern und variieren, verschaffen wir dem Kind Erfolgserlebnisse.

Anerkennung
Es geht mehr um eine positive, anerkennende Einstellung als um lauten Applaus. Lauter Applaus lenkt das Kind ab und hindert es daran, zu spüren, was es gerade lernt. Das Kind spürt aber, ob wir positiv oder negativ eingestellt sind. Es geht darum, Enthusiasmus für die Wahrnehmung von kleinen Veränderungen zu entwickeln. Sie können Teil einer grossen Veränderung sein und weitere Fortschritte einleiten. Oft sind es Veränderungen, die man nicht unbedingt mit Bewegung in Verbindung bringt: Das Kind ist fröhlicher, schläft besser, fühlt sich besser, ist seltener krank etc.

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Vorstellungskraft und Träume
Die Vorstellungskraft können wir nicht riechen, nicht sehen, nicht anfassen und doch ist sie real. Und sie ist sehr einflussreich. Lassen Sie Sich nicht von einer schlechten Diagnose bremsen. Kleine Fortschritte zeigen, dass Veränderung möglich ist. Wir wissen nicht, wie viel möglich ist, aber es ist wichtig, alle Möglichkeiten offen zu lassen und nicht in der Vorstellung oder durch negative Erwartungen einzuschränken.


8. Gewahrsein
Es ist ein Unterschied ob ich eine Bewegung mechanisch und ohne Bewusstsein ausführe, oder ob ich mich gleichzeitig selber wahrnehme, mir bewusst ist, was und wie ich es mache.
Gewahrsein ist eine Aktivität, die unser Gehirn in einen Zustand grösster Aufnahmefähigkeit versetzt. Gewahrsein ist breiter gestreut als Aufmerksam sein. Es bezieht alles mit ein: Umgebung, Ausdruck, Kommunikation etc.

Den Lernschalter anknipsen
Sozusagen das „Super-Essential“, das Resultat aus den 8 anderen. Alle tragen dazu bei, den Lernschalter anzuknipsen. Alles hängt davon ab, Unterschiede wahrzunehmen: Bewegen, lesen, spielen, Kontakt machen etc.Sicherheit, Verbundenheit, Spiel, Freude, Wohlbefinden und Akzeptanz fördern das Lernen, Angst und Unsicherheit verhindern es. Das Kind muss nicht machen, was wir wollen. Wir müssen Bedingungen schaffen, dass es selbst etwas herausfinden kann

Alle diese wesentlichen Elemente wirken zusammen, gehen nahtlos ineinander über. Dieses Zusammenwirken ermöglicht es dem Kind, positive Erfahrungen zu machen. Die Verarbeitung macht das Kind selbst. Das können wir ihm nicht abnehmen, aber wir können die Bedingungen schaffen, damit das Kind sein Potential entwickeln kann.



Grundlage dieser Zusammenstellung ist das Buch „Kids beyond Limits“ von Anat Baniel.

Zusammenfassung:
Stefanie Betschart, Winterthur



 
 
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